Ratschläge vom Architekten: Kasia Orwat Design

Das Projekt-Büro KASIA ORWAT DESIGN ist in Poznań ansässig. Das Projekt-Büro spezialisiert sich auf das Entwerfen von privaten Wohneinheiten und Projekten für den öffentlichen Raum. Die Projekte des Projekt-Büros zeichnet Konsequenz in der Einfachheit aus und auch die Annahme, dass die Funktionalität die übergeordnete Priorität im Falle eines Raumes ist. Die Entwürfe, die aus dem Projekt-Büro hervorgehen sind in erster Linie funktional und pragmatisch: „Funktionalität auf dem ersten Platz und schön sind sie von sich aus.“
Aniela Serek: Welche Art von Räumen ist beim Entwerfen Ihnen am liebsten? Sind Ihnen Einfamilienhäuser lieber oder doch Verwandlungen von Wohnungen, die ihren Glanz verloren haben?
Kasia Orwat: Momentan ist die Verschiedenheit, das Nichtvorhandensein von Monotonie der beste Anreiz zur Kreativität und ein Antrieb zu unkonventionellen Lösungen. Ich freue mich über große Flächen von Appartements mit interessanten Finanzierungsmöglichkeiten, über kommerzielle Flächen oder Büroräume, mit einer modernen Herangehensweise an ihre Funktion und ihrem Stil, aber Verwandlungen sind die ganze Zeit hindurch die beste Herausforderung an ein Projekt. Es ist wie mit der Verwandlung des hässlichen Entenleins in einen Schwan, das Ergebnis freut zwei Mal so stark.
A.S.: Könnten Sie bitte die drei wichtigsten Funktionen, die erfüllt werden sollten bei Entwürfen von kleinen wie großen Räumen?
K.O.: Die Funktionalität ist der Hauptansatz beim Projekt - „schön wird es von alleine” – sagen wir trotzig zu unseren Kunden. Beim Entwurf eines funktionellen Raumes, müssen wir daran denken, ihn so wenig wie möglich mit Möbel zu füllen, bei optimaler Nutzung von Stauraum. Es muss erwähnt werden, dass wir während des Entwerfens mit dem Kunden Gespräche darüber führen, Unnötiges zugleich aber Schönes zu vermeiden. Es ist so wichtig, keine überflüssigen Möbelstücke hinzustellen, in denen man Gegenstände verstaut, die man nicht mehr benutzt und die uns kostbare Meter der Wohnfläche wegnehmen. Die Meter sind kostbar, weil wir meistens weniger von ihnen haben, als benötigt werden und zusätzlich kamen sie uns ja teuer zu stehen. Auch eine übergeordnete Prioritätsfunktion ist die Planung eine Sphäre für Family-time, also hinsichtlich der Funktionalität eine gezielt entworfene Tageszone: Wohnzimmer-, Küche- und Esszimmer-Einheit. Oft müssen all diese Einheiten flächenmäßig an wenige Meter angepasst werden.
A.S.: Wie kann man Eigenheim-Räumen Charakter verleihen, ohne ein stilistisches Wirr-War ein Durcheinander oder Chaos zu verursachen?
K.O.: Das Rezept lautet: Gute harmonische Basis, die sich gut an die vergehende Zeit anpasst. Gute zeitlose Fußböden und Türen. Oft gehen wir unter, weil wir mit Stilen spielen. Eine durchschnittliche Polin sagt skandinavischer Stil oder Stil der Provence, ohne die fundamentalen charakteristischen Eigenschaften dieser Stile zu kennen, ohne das Bewusstsein, dass deren Farbgebung, die hervorragend zu den Ursprungsländern passt, nicht für unser Klima und unsere Bedürfnisse vorgesehen ist. Resümierend, wenn wir bei den Basis-Elementen des Interieurs hinsichtlich der Farben und des Stils Zurückhaltung üben, und uns in Details ausleben, können wir jahrelang ruhig schlafen, ohne das Stress-Syndrom „Ich mag mein Zuhause nicht“ befürchten zu müssen.